Beiträge

Citizen Science

Liebe Leserinnen und Leser!

Als ich den Titel bei oekom sah, kam mir unmittelbar die Assoziation zu meinem Konzept des Anfängergeistes einerseits und meiner Kritik an  Expertokratie andererseits in den Sinn (→“Feel it!“). Und so durfte ich mich einmal mehr freuen: Es gibt immer noch etwas dazu zu lernen. Denn der Begriff und die sich dahinter erschließende Welt der Citizen Science war mir bis dahin fast unbekannt. Einzig im Zusammenhang mit Crowdsourcing und Open Innovation hatte ich ein wenig von Citizen Science mitbekommen, aber das ist nur ein kleiner Ausschnitt. So weit mein persönlicher Einstieg. Aber was hat Citizen Science mit menschlicher Wirtschaft zu tun? Eine Menge, wie Ihr merken werdet…

Finke 2014 - Citizen Science

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Neuromythologie

Liebe Leserinnen und Leser!

Was treibt mich an, ein kritisches Buch über Neurowissenschaften mit ihren zeitgeistig so hip anmutenden Untersuchungsmethoden bildgebender Verfahren hier in diesem Blog zu empfehlen? Was hat das mit menschlicher (Betriebs-)Wirtschaft zu tun? Die Antwort: Es handelt sich um einen Hype, der mittlerweile fast alle Lebensbereiche durchdringt, ohne dass dies wissenschaftlich haltbar wäre – und damit natürlich auch unsere Wirtschaft und zwar in mehrfacher Hinsicht. Vor allem aber: Der „Brachialreduktionismus“ (Felix Hasler) der selbsternannten wissenschaftlichen Leitdisziplin hat durchaus das Zeug dazu, gefährlich nahe an eine menschenverachtende, totalitäre Gesellschaft zu führen.

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Der Wissenschaftswahn

Liebe Leserin, lieber Leser!

Warum rezensiere ich ein Buch in diesem Blog, dass unser momentanes materialistisches Wissenschaftssystem kritisiert? Was hat das mit einer menschlichen (Betriebs-)Wirtschaft zu tun? Sehr viel: Erstens ist unsere Sicht auf die Welt – zumindest in unserer westlichen Welt – stark geprägt von unserer Wissenschaft und unserem Glauben an sie. Das zeigt sich nicht nur in unserem äußerst eindimensional technokratischen Verständnis „wissenschaftlicher Betriebsführung“, respektive dem „Scientific Management“, in dem der Mensch als Störfaktor penetrant ignoriert wird. Es zeigt sich auch in unserer ebenso traurigen Reduktion vom Unternehmenszweck auf die Gewinnmaximierung als auch in unserem reichlich konservativen Verständnis von „Innovation“: Gemeint sind meistens technische, aber keineswegs soziale Innovationen, was wir gut daran erkennen können, das die meisten Investitionen und Förderungen im technischen Bereich stattfinden und dementsprechend vorwiegend technische Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle innoviert werden, aber so gut wie nie das Management an sich. Da unsere (Betriebs-)Wirtschaft wissenschaftlich fundiert sein will, ist es dringend nötig, sich mit unserem Wissenschaftsverständnis insgesamt kritisch auseinanderzusetzen. Was Sheldrake mit diesem weitreichenden Buch geleistet hat, ist enorm, soviel schon vorab.

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