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Mythos Fachkräftemangel

Liebe Leserinnen und Leser!

Anfang der Woche erreicht mich das mittlerweile schon öfter besprochene, brandaktuelle Buch von Martin Gaedt. Fachkräftemangel – ja, dass hatte natürlich auch ich schon gehört. Und geglaubt. Hatte mich durch die gebetsmühlenartige Behauptung, die uns omnipräsent untergejubelt wird, ebenfalls überzeugen lassen. Und da kommt jetzt Martin Gaedt und behauptet, dieser Mangel wäre hausgemacht? Würde eigentlich gar nicht existieren? Das klingt spannend, provozierend. Einerseits. Andererseits war mir nicht klar, warum ich das Buch hier in meinem Blog empfehlen soll, selbst wenn ich es gut finde. Aber schon nach den ersten Seiten wurde klar: Und ob es hierher gehört. Warum, dass werdet Ihr schnell merken.

Gaedt 2014 - Fachkräfte

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Der Ökonom als Menschenfeind

Liebe Leserinnen und Leser!

Eine Studie über die Wirkung der betriebswirtschaftlichen Ausbildung zeigte 2010, dass StudentInnen der Betriebswirtschaft am Ende ihres Studiums im Vergleich zum Beginn überzufällig mehr Eigennutzen maximierend handeln, als Teilnehmer anderer Studiengänge. Wenn sonst auch immer wieder der Nutzen unserer Wirtschafts-Studiengänge von Unternehmen in Frage gestellt wird, so ist doch zumindest dies klar: Das im Studium vermittelte Menschenbild wirkt. Wenn wir nur lange genug die Annahmen der Eigennutzenmaximierung und rationalen Entscheidungsfindung ins Hirn junger StudentInnen hämmern, fangen die irgendwann an daran zu glauben und verhalten sich selbst dementsprechend. Die ökonomische Theorie zeigt also Wirkung. Vor allem aber, wenn sie die Gesellschaft insgesamt durchdringt und letztlich sogar zur Grundlage politischer Entscheidungen wird. Sebastian Thieme schwimmt glücklicherweise gegen den Strom und untersucht in seinem Buch die misanthropischen Grundmuster der Ökonomik. Schnell wird klar: Die Menschenfeindlichkeit zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Wirtschaftswissenschaften. Kein Wunder also, dass unsere Wirtschaft weit weg davon ist, dem Menschen zu dienen.

 

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