Lügen mit Zahlen

Liebe Leserinnen und Leser!

In unserer Betriebs- und Volkswirtschaft wimmelt es nur so von Zahlen. Sie sind der Beweis, dass wir es mit wissenschaftlich fundierten Methoden zu tun haben, alles streng logisch und durch und durch rational, bar jeden Zweifels. Wer souverän mit Zahlen, Daten und Fakten argumentiert, komplexe Statistiken zu Rate zieht oder präsentiert, zählt zu den Top-Performern. Also habe ich mir umgehend „Lügen mit Zahlen“ bestellt und es gelesen. Ja, klar, wir alle kennen den Spruch: Trau keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast. Und doch gibt es auch für kritische Zeitgeister immer noch Manipulationsfallen, in die man schnell getappt ist.

Bosbach & Korff 2012 - Lügen mit Zahlen Weiterlesen

Mythos Fachkräftemangel

Liebe Leserinnen und Leser!

Anfang der Woche erreicht mich das mittlerweile schon öfter besprochene, brandaktuelle Buch von Martin Gaedt. Fachkräftemangel – ja, dass hatte natürlich auch ich schon gehört. Und geglaubt. Hatte mich durch die gebetsmühlenartige Behauptung, die uns omnipräsent untergejubelt wird, ebenfalls überzeugen lassen. Und da kommt jetzt Martin Gaedt und behauptet, dieser Mangel wäre hausgemacht? Würde eigentlich gar nicht existieren? Das klingt spannend, provozierend. Einerseits. Andererseits war mir nicht klar, warum ich das Buch hier in meinem Blog empfehlen soll, selbst wenn ich es gut finde. Aber schon nach den ersten Seiten wurde klar: Und ob es hierher gehört. Warum, dass werdet Ihr schnell merken.

Gaedt 2014 - Fachkräfte

Weiterlesen

Wunder muss man selber machen

Liebe Leserinnen und Leser!

Ich weiß nicht mehr, wie genau ich auf manomama gestoßen bin, das herzerfrischende Antiunternehmen, in dem so vieles anders gemacht wird, als es die meisten ach so schlauen (Top-)Manager und Wirtschaftsweisen fordern. Egal, meine Intuition hat mich mal wieder finden lassen, ohne gesucht zu haben. Diesmal ist das Fundstück ein Prachtstück an Fallbeispiel: Es ist die Geschichte eines glücklichen Wandels von der Werbefrau hin zur waschechten Unternehmerin, die viel mehr als Social Business betreibt; es ist die Geschichte, wie Frau(en) ein Unternehmen in einer längst totgeglaubten Branche in Deutschland neu erfinden; es ist die Geschichte, wie Sinnkopplung, Sicherheit und Wertschätzung enorme Kräfte freisetzen. Kurz: Ganz und gar lesenswerte Geschichten in einer Geschichte. Für alle, die die Schnauze voll haben, von all den „Geht nicht“ Ausreden.

Trinkwalder 2013 - Wunder

Weiterlesen

Der Ökonom als Menschenfeind

Liebe Leserinnen und Leser!

Eine Studie über die Wirkung der betriebswirtschaftlichen Ausbildung zeigte 2010, dass StudentInnen der Betriebswirtschaft am Ende ihres Studiums im Vergleich zum Beginn überzufällig mehr Eigennutzen maximierend handeln, als Teilnehmer anderer Studiengänge. Wenn sonst auch immer wieder der Nutzen unserer Wirtschafts-Studiengänge von Unternehmen in Frage gestellt wird, so ist doch zumindest dies klar: Das im Studium vermittelte Menschenbild wirkt. Wenn wir nur lange genug die Annahmen der Eigennutzenmaximierung und rationalen Entscheidungsfindung ins Hirn junger StudentInnen hämmern, fangen die irgendwann an daran zu glauben und verhalten sich selbst dementsprechend. Die ökonomische Theorie zeigt also Wirkung. Vor allem aber, wenn sie die Gesellschaft insgesamt durchdringt und letztlich sogar zur Grundlage politischer Entscheidungen wird. Sebastian Thieme schwimmt glücklicherweise gegen den Strom und untersucht in seinem Buch die misanthropischen Grundmuster der Ökonomik. Schnell wird klar: Die Menschenfeindlichkeit zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Wirtschaftswissenschaften. Kein Wunder also, dass unsere Wirtschaft weit weg davon ist, dem Menschen zu dienen.

 

ThiemeUmschlag.indd

Weiterlesen

Geben und Nehmen

Liebe Leserinnen und Leser!

„Geben ist seliger als nehmen.“ – hieß es schon im neuen Testament. Das es glücklicher machen könnte, als vorzugsweise zu nehmen, gar zu raffen, ist auch ohne Wissenschaft recht offensichtlich. Aber im Kontext von Arbeit und Wirtschaft? Da wird es spannend. Kriegen wir nicht ständig gepredigt, dass die Eigennutzenmaximierung eine der beiden Säulen unserer Wirtschaft wäre? Und sind nicht diejenigen erfolgreicher, die Ihr Ego aufblasen und es vorne an stellen? Ich jedenfalls bin genau davon ausgegangen. Alleine deshalb ist Grants Buch für mich eine wertvolle Lektüre gewesen: Geber haben in vielfältiger Weise die besseren Karten als Nehmer und sogar als Tauscher. Grant leistet mit seinem Buch neben Werken wie →“Wieviel ist genug“ oder →“Small is beautiful“ einen weiteren fundamentalen Beitrag zu einem Wirtschaftswandel hin zu einer funktionierenden Gemeinwohlökonomie.

Grant 2013 - Geben und nehmen

Weiterlesen