Postwachstumgsgesellschaft

Liebe Leserinnen und Leser1

Pünktlich zum letzten Werktag vor Weihnachten mein letzter Buchtipp für dieses Jahr. Es ist ein großartiger Sammelband rund um das Thema Postwachstumgsgesellschaft. Das Buch lag schon eine Weile bei mir herum, bevor ich mich aufraffen konnte, es zu lesen. Die Aufmachung hielt mich vor einer früheren Lektüre ab, das Buch wirkte trocken und wenig mitreißend – aber ich habe mich einmal mehr gründlich getäuscht. Nachdem ich den ersten Artikel „Unternehmen ohne Wachstumszwang: Zur Ökonomie der Gemeingüter“ von Gerhard Scherhorn gelesen hatte, war mein Widerstand überwunden und meine Begeisterung entfacht. Eine der großen Vorteile dieses Bandes liegt in seiner Natur als Herausgeberband: Er ist gefüllt von 21 Artikeln, einem Vorwort von Bundespräsident a.D. Horst Köhler und den abschließenden Thesen für eine Postwachstumsgesellschaft. Jeder Artikel ist zwischen 4 und 11 Seiten lang und damit prima in kurzer Zeit zu bewältigen. Und natürlich könnt Ihr einsteigen wo Ihr wollt, niemand muss erst 200 Seiten lesen, um von einem danach folgenden Artikel zu profitieren. Das schon mal als Teaser vorab.

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Der schwarze Schwan. Konsequenzen aus der Krise.

Liebe Leserinnen und Leser!

Viele, vermutlich die meisten von Euch, kennen das fulminante Werk „Der Schwarze Schwan. Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse“ von Nassim Nicholas Taleb aus dem Jahr 2008 (deutsche Fassung). Zwei Jahre später legt der Prognose-Provokateur nach. Mit seinem gleichnamigen Büchlein widmet er sich den „Konsequenzen aus der Krise“. Im Gegensatz zum ersten Band, der alleine schon vom Umfang her wesentlich fordernder war, ist dieses Buch gut in überschaubarer Zeit zu bewältigen. Taleb bietet damit praktikable Lehren und Anwendungen seiner Erkenntnisse aus dem ersten Band. Und die leisten einen Beitrag zu einer menschlicheren und robusteren Wirtschaft.

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Faktor Mensch

Liebe Leserin, lieber Leser!

Es war nur eine Frage der Zeit, bis das erste Buch rund um den Global Marshall Plan hier auftaucht. Peter Spiegel ist mir natürlich seit ein paar Jahren ein Begriff, allerdings in Verbindung mit dem „genisis institut“ und dem Vision Summit. Und so hat es bis heute gedauert, dass ich die Verbindung von Spiegel zum Global Marshall Plan begriffen hatte. Dafür bin ich jetzt umso überzeugter, dass dieses globale, gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Konzept ein sehr vielversprechender Ansatz für ein, wie Spiegel es in seinem Untertitel formuliert, „humanes Weltwirtschaftswunder“ ist. Vor allem auch deshalb, weil hier niemand das Rad neu erfindet, sondern auf einer Menge längst bestehender, gründlicher Vorarbeiten aufbaut und das auch klar und deutlich darlegt.

Der Wissenschaftswahn

Liebe Leserin, lieber Leser!

Warum rezensiere ich ein Buch in diesem Blog, dass unser momentanes materialistisches Wissenschaftssystem kritisiert? Was hat das mit einer menschlichen (Betriebs-)Wirtschaft zu tun? Sehr viel: Erstens ist unsere Sicht auf die Welt – zumindest in unserer westlichen Welt – stark geprägt von unserer Wissenschaft und unserem Glauben an sie. Das zeigt sich nicht nur in unserem äußerst eindimensional technokratischen Verständnis „wissenschaftlicher Betriebsführung“, respektive dem „Scientific Management“, in dem der Mensch als Störfaktor penetrant ignoriert wird. Es zeigt sich auch in unserer ebenso traurigen Reduktion vom Unternehmenszweck auf die Gewinnmaximierung als auch in unserem reichlich konservativen Verständnis von „Innovation“: Gemeint sind meistens technische, aber keineswegs soziale Innovationen, was wir gut daran erkennen können, das die meisten Investitionen und Förderungen im technischen Bereich stattfinden und dementsprechend vorwiegend technische Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle innoviert werden, aber so gut wie nie das Management an sich. Da unsere (Betriebs-)Wirtschaft wissenschaftlich fundiert sein will, ist es dringend nötig, sich mit unserem Wissenschaftsverständnis insgesamt kritisch auseinanderzusetzen. Was Sheldrake mit diesem weitreichenden Buch geleistet hat, ist enorm, soviel schon vorab.

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Business Model Generation

Liebe Leserin, lieber Leser!

Hier schreibe ich und kann nicht anders: Nach dem letzten Methodenbuch gleich noch eins. Ähnlich wie bei →“Coopetition“ von Brandenburger und Nalebuff haben Osterwalder, Pigneur und die 470 MitautorInnen viele der gängigen Werte, Grundannahmen und Verhaltensweisen unserer heutigen Wirtschaft unhinterfragt übernommen. Aber sie haben einen mächtigen Werkzeugkasten entwickelt, der auch jedem echten Visionär, Spielveränderer und Herausforderer eine große Hilfe bei der Entwicklung seines Geschäftsmodells sein kann. Nicht nur all den Hobbyvisionären, die Innovation höchstens bis zum Geschäftsmodell vorantreiben, das Managementsystem aber schön so belassen wie wir es seit über hundert Jahren von Frederick Taylors mitarbeiterverachtenden Gorillametapher¹ kennen.

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