Infotopia

Liebe Leserinnen und Leser!

Über die Lektüre von Eli Parisers →“Filter Bubble“ bin ich auf den amerikanischen Juraprofessor Cass Sunstein aufmerksam geworden: In seinem im amerikanischen Original bereits 2006 vorgelegten Buch Infotopia widmet er sich der kollektiven „Vorbereitung und Produktion“ von Wissen. Dies ist längst nicht mehr die alleinige Aufgabe weniger Experten, sondern eine Herausforderung, an der seit der Erfindung und Entwicklung des Internets zunehmend mehr Menschen beteiligt sind. Seit den 1990ern sind dabei internetbasierte Technologien entstanden, die Impulse für erfolgreichere Zusammenarbeit und Entscheidungsprozesse in Gruppen geben. Prognosemärkte, Wikis, Open Source Projekte und Blogs bieten vielfältige Anregungen, wie wir verteiltes Wissen besser zusammenführen können als bisher. Und das ist eine der zentralen Herausforderungen, um der steigenden Komplexität und Dynamik unserer (Wirtschafts-)Welt gerecht zu werden. Glücklicherweise gilt dabei: „Was die Aggregation von Informationen angeht, befinden wir uns noch ganz am Anfang einer Revolution.“ (S. 19)

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Lean Startup

Liebe Leserinnen und Leser!

Vor kurzem erhielt ich von Heiko Bartlog den Buchtipp zu Lean Startup. Der Anfang haute mich nicht unbedingt aus den Socken, denn eine der zentralen Ideen des Buches, die Bauen – Testen – Lernen – Feedbackschleife erinnerte mich sehr an die TOTE-Schleife: Test – Operate – Test – Exit. Und Heiko musste dabei an den PDCA (Plan – Do – Check – Act) und DMAIC-Zyklus (Define – Measure – Analyse – Improve – Control) denken. Kurzum: Die so wichtige Lernschleife ist definitiv nichts Neues. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Ich finde es schwach, dass die im Buch präsentierte Schleife erst am Ende des Buches und dann auch nur äußerst rudimentär in die Tradition der bereits vorhandenen Feedback Mechanismen eingebunden wird. Da entsteht viel zu sehr das Bild einer neuen Eigenleistung. Nichtsdestotrotz lohnt das Buch, denn es gibt einige Anregungen, die wertvoll für alle sind, die sich in irgendeiner Form mit dem Thema Innovation beschäftigten. Besonders deshalb, weil es kein theoretischen Reden über ist, sondern häufig Leid geprüfte Startup-Erfahrungen des Autors sind. Da stellt sich niemand auf den Sockel übermenschlicher Erfolge.

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Ein Hologramm für den König

Liebe Leserinnen und Leser!

Zum zweiten Mal empfehle ich Euch nach Daniel Suarez „Daemon“ und „Darknet“ einen Roman. Es ist durch und durch ein Wirtschaftsroman und zugleich ein großartiges Gemälde unserer globalisierten Gesellschaft.

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Die Weisheit der Vielen

Liebe Leserinnen und Leser,

wir leben in einer Demokratie und fühlen uns darin vermutlich wohler, als in jeglichen Spielarten totalitärer Systeme. Wir sind zu Recht stolz darauf, von keinem despotischen, egomanischen Herrscher tyrannisiert zu werden, sondern unser Leben mittels demokratischer Prinzipien zu gestalten und steuern. Sicher gäbe es viel zu kritisieren, bis hin zur Frage, ob wir überhaupt in einer echten Demokratie leben. So oder so, offensichtlich gibt es keine Einzelperson und nicht einmal eine kleine Gruppe von Menschen, die alleine bestimmen, wo es langgeht. So weit so gut. Hier vertrauen wir also seit geraumer Zeit der Weisheit der Vielen, ohne dies je groß hinterfragt zu haben. Interessant ist jedoch: In unseren Unternehmen handeln wir ganz anders. Meistenteils herrscht eine kleine Gruppe oder sogar ein Alleinherscher im Rahmen einer antidemokratischen Struktur und Kultur. Die Weisheit der Vielen wird ersetzt durch eine magische Genialität einiger Weniger oder Alleiniger, die mehr zu leisten vermögen, als die Vielen (dazu mein Artikel „Das Demokratievakuum„). Diese Schräglage und vor allem: Der Wunsch, die Weisheit der Vielen noch besser als bisher nutzbar zu machen, hat mich veranlasst, Surowieckis Werk zum zweiten Mal zu lesen. Es hat gelohnt. Wieder.

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Der größte Raubzug der Geschichte

Liebe Leserinnen und Leser!

Neulich öffnete ich morgens mein E-Mail Programm und habe eine interessante Nachricht im Eingang: Da berichtet ein Herr Marc Friedrich mir nichts, Dir nichts von seinem Buch, dass er mit seinem Kollegen Matthias Weik geschrieben hat. Und das es – ohne großes Marketingbudget – in diversen wichtigen Sachbuch-Bestsellerlisten ziemlich weit nach oben gekommen ist. Der Titel gefiel mir, denn eines ist klar: Das was in den letzten Jahren in der Finanzbranche geschehen ist und heute munter in pervers gesteigerter Form weiter exerziert wird, hat definitiv den Charakter eines Raubzugs.