Tiere essen
Liebe Leserinnen und Leser!
Was hat ein Buch über Fleischkonsum mit menschlicher Wirtschaft zu tun? Missbrauche ich damit meinen eigenen Blog, um am Thema vorbei weitere private Ansichten zu verbreiten? Sicherlich nicht, und das möchte ich gleich zu Beginn darlegen: Erstens geht es um weit mehr als die zweifelsfrei wichtige Frage, ob unser kollektiver Umgang mit Nutztieren aus der Massentierhaltung ethisch tragbar ist. Es geht auch um die gesellschaftlichen Folgen, die wir alle tragen müssen, wenn verdeckte Kosten einmal mehr externalisiert werden: Ökologische Schäden infolge immenser CO2 und Methangasproduktionen sowie ungeklärter Produktionen gigantischer Mengen an Tierkot. Damit knüpft der Autor ohne es selbst zu merken bei mindestens zwei anderen Büchern an, die ich in diesem Blog bereits vorgestellt habe. Zweitens erhöht die Massentierhaltung nachweislich die Wahrscheinlichkeit einer neuen Pandemie. Drittens werden Arbeiter unter teils übelsten Bedingungen in Schlachtbetrieben ausgebeutet. Viertens führt der stark erhöhte Fleischkonsum zu gesundheitlichen Schäden bei den Konsumenten, die zwar individuell ignoriert werden können, gesellschaftlich aber mit Folgekosten für die Solidargemeinschaft verbunden sind. Es gibt also reichlich Argumente, die über die ethische Fragestellung weit hinausreichen. Letztlich hat aber auch die ethische Frage einen Bezug zu einer menschlichen Wirtschaft – was ich im folgenden auch noch ausführen werde.