Tiere essen

Liebe Leserinnen und Leser!

Was hat ein Buch über Fleischkonsum mit menschlicher Wirtschaft zu tun? Missbrauche ich damit meinen eigenen Blog, um am Thema vorbei weitere private Ansichten zu verbreiten? Sicherlich nicht, und das möchte ich gleich zu Beginn darlegen: Erstens geht es um weit mehr als die zweifelsfrei wichtige Frage, ob unser kollektiver Umgang mit Nutztieren aus der Massentierhaltung ethisch tragbar ist. Es geht auch um die gesellschaftlichen Folgen, die wir alle tragen müssen, wenn verdeckte Kosten einmal mehr externalisiert werden: Ökologische Schäden infolge immenser CO2 und Methangasproduktionen sowie ungeklärter Produktionen gigantischer Mengen an Tierkot. Damit knüpft der Autor ohne es selbst zu merken bei mindestens zwei anderen Büchern an, die ich in diesem Blog bereits vorgestellt habe. Zweitens erhöht die Massentierhaltung nachweislich die Wahrscheinlichkeit einer neuen Pandemie. Drittens werden Arbeiter unter teils übelsten Bedingungen in Schlachtbetrieben ausgebeutet. Viertens führt der stark erhöhte Fleischkonsum zu gesundheitlichen Schäden bei den Konsumenten, die zwar individuell ignoriert werden können, gesellschaftlich aber mit Folgekosten für die Solidargemeinschaft verbunden sind. Es gibt also reichlich Argumente, die über die ethische Fragestellung weit hinausreichen. Letztlich hat aber auch die ethische Frage einen Bezug zu einer menschlichen Wirtschaft – was ich im folgenden auch noch ausführen werde.

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Hoppla, ich habe Ihre Firma versenkt!

Liebe Leserinnen und Leser!

Das ist erfrischend. Eine ehemals sehr erfolgreiche Unternehmensberaterin im klassischen Sinn der Major Consulting Firmen plaudert aus dem Nähkästchen. Und was da zutage kommt, ist alles andere als vorteilhaft für all die Meckis, BCGs und Bergers dieser Welt. Karen Phelan war mittendrin im Gewühl um die besten Konzepte und Tools mit dem Ziel, die dicksten Fische zu angeln. Und zwar ausreichend lange, um wirklich zu wissen, worüber sie schreibt: Satte dreißig Jahre arbeitet sie nun als Managementberaterin und kommt zu Ergebnissen, die sehr an andere aktuelle Bücher wie Patrick Cowdens →“Neustart“ oder Gebhard Borcks →“Affenmärchen“ erinnern. Mir macht dieses Buch Mut, denn seine Autorin beweist, dass es möglich ist, sich auch nach vielen Jahren der Durchseuchung mit unsinnigstem Hardcoreberaterschwachsinn eine gesunde Selbstkritik zu bewahren – und die Konsequenzen zu ziehen.

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Small is beautiful

Alleine der Titel ist schon ein subversiver Affront gegen die ökonomische Adipositas gingantea – zu deutsch: riesiger Wachstumswahn unserer Wirtschaft. Klein soll schön sein? Wie bitte? Sind doch die beliebtesten Arbeitgeber auch bei uns in Deutschland keine kleinen Unternehmen, sondern globale Konzerne mit bis zu mehreren hunderttausend Mitarbeitern wie BMW, Google, Audi, Bosch oder Siemens, um nur die Erstplazierten zu nennen.

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Führen mit flexiblen Zielen

Liebe Leserinnen und Leser!

2008 lernte ich Niels Pfläging kennen. Er kommentierte in seiner unnachahmlich provokativen Art meinen ebenfalls provokativen Blogpost „Nichtwissen durch sensationelle Faulheit.“ Daraus ergab sich schnell ein erstes Gespräch per Skype, weitere folgten und schon kurze Zeit später besuchte Niels mich in Heidelberg. Zahlreiche weitere Diskussionen und Auseinandersetzungen folgten, und ich lernte Niels Managementkritik gründlich kennen. Nicht nur durch die Lektüre seiner Bücher, sondern durch den lebendigen Austausch. Das war sehr hilfreich um zu verstehen, dass Niels etwas Wichtiges gelungen ist:

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Tod eines Handlungsreisenden

Liebe Leserinnen und Leser!

64 Jahre sind vergangen seit der Erstveröffentlichung von Millers „Tod eines Handlungsreisenden“. Wir leben heute in einer reichlich anderen Zeit. Die Wirtschaft und Gesellschaft hat sich in vielerlei Hinsicht verändert. Und doch ist Millers Werk, mit dem er weltbekannt wurde, durch und durch aktuell. Die knapp zehn Euro lohnen allemal, um innezuhalten und durch die tragisch groteske Geschichte des Willy Lohmann angeregt das eigene Verhältnis zur Arbeitswelt und den Sinn und Wert von Arbeit überhaupt zu reflektieren.

Miller - Tod eines Handlungsreisenden

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